Was ist Osteopathie?

 

Osteopathie ist eine sanfte Heilmethode für nachhaltige Gesundheit. 

 

Bei osteopathischen Behandlungen werden körpereigene Selbstheilungs- und Selbstregulationsmechanismen genutzt und in ihrer Wirkung gefördert bzw. mobilisiert.

 

Die Symptome und Beschwerden des Patienten sind Ausdruck seiner Selbstregulierungskräfte und entstehen, wenn der Körper an der Grenze seiner Kompensationsmöglichkeiten angekommen ist. Hier setzen die Techniken der Osteopathie an.

 

[1]Einer der Grundgedanken der Osteopathie ist „Leben ist Bewegung“. Laut A.T. Still ( entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts die Osteopathie) sind Bewegungseinschränkungen Ursache für Erkrankungen. Mit Bewegungen umfasste er sowohl die großen, sichtbaren Bewegungen im Muskel- und Skelettsystem, als auch Bewegungen der Organe, der Flüssigkeiten in Gefäßen und extrazellulären Räumen bis hin zu Bewegungen auf zellulärer Ebene.

 

Ziel osteopathischer Behandlungen ist eine Harmonisierung gestörter Lebensfunktionen - und damit letztendlich gestörter Bewegungen. Dafür ist die Forschung nach den Ursachen der Beschwerden wesentlich, um nicht nur kurzfristig Symptome zu reduzieren, sondern langfristig Heilung zu fördern.

 



[1] Vgl. W. Langner, E. Hebgen; Lehrbuch Osteopathie, Haug Verlag 2017, S. 42

 

 

Generelle osteopathische Einsatzbereiche

 

Die Parietale Osteopathie hat den gesamten Bewegungsapparat im Fokus. Der sorgt für Zusammenhalt und Beweglichkeit des Körpers, besteht aus den Knochen, Bindegewebsstrukturen, Bändern, Sehnen und der Muskulatur. Störungen wie Muskel-Verspannungen, Gelenk-Blockaden oder Bindegewebsverklebungen behandelt der Osteopath mit speziellen Techniken, bewirkt so die Wiederherstellung der Beweglichkeit und physiologischen Funktionen, stärkt Wohlbefinden und Abwehrkräfte.

 

In der Viszeralen Osteopathie werden die inneren Organe des Brust-, Bauch- und Beckenraums und ihre haltgebenden Strukturen behandelt. Die Organe haben eine spezifische Eigenbewegung, bewegen sich, z.B. bei jedem Atemzug auch natürlicherweise gegeneinander. Verklebungen oder Verwachsungen z.B. durch Haltungsmuster, Erkrankungen, Unfälle, aber auch emotionale Schocks können zu Bewegungseinschränkungen und damit zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Der Osteopath kann hier mit einfachen Techniken medikamentenfrei und verblüffend wirkungsvoll behandeln.

 

Die Craniosakrale Osteopathie behandelt vorrangig den Schädel (Cranium), die Wirbelsäule, das Kreuzbein (Sakrum) und das Nervensystem. Störungen in diesen Bereichen werden mit sanften Techniken behoben, so dass die knöchernen, bindegewebigen, neuronalen und flüssigen Strukturen wieder ins Gleichgewicht kommen und die Harmonie von Körper, Geist und Seele wieder hergestellt wird. Die craniosakrale Osteopathie verbindet energetische und manuelle Techniken, das heißt, der Osteopath arbeitet auf der körperlichen Ebene wie auch im emotionalen Ausgleichsfeld des Patienten.

 

Die Fasziale Osteopathie behandelt die Bindegewebe. Durch Ertasten und Befunden der Faszienstrukturen und deren Bewegungsmöglichkeiten können mit speziellen Techniken die Selbstheilungskräfte aktiviert, Verklebungen gelöst und das körperlich-seelische Gleichgewicht wieder hergestellt werden. 

 

 

Spezielle osteopathische Einsatzbereiche

 

Die Kinderosteopathie behandelt Störungen im kraniosakralen System bei Säuglingen und Kleinkindern. Sie sind gerade bei dieser Zielgruppe besonders gut beeinflussbar. Die Osteopathin kann z.B. Schädelasymmetrien durch Geburtstraumata wirkungsvoll behandeln und so spätere strukturelle oder auch funktionelle Dysfunktionen wie Skoliosen, Verdauungsstörungen oder gar Entwicklungsverzögerungen vermeiden helfen. Die Osteopathie fördert die gesunde Entwicklung des Kindes und ermöglicht auf sanfte Weise notwendige Korrekturen.

 

Jones-Techniken oder Positional Release Technik (PRT). Eine osteopathische Behandlungstechnik, die den Körper in die Position maximaler Entspannung bringt. Sie fördert die Durchblutung und den Abtransport der Schadstoffe über die Lymphe. PRT ist eine der effektivsten und zugleich sanftesten Behandlungsalternativen bei akuten und chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates.

 

Osteopathische Behandlung des Kiefergelenks (ATM). Cranio-Mandibuläre Dysfunktionen (CMD) nehmen in der Osteopathie eine Schlüsselrolle ein, z.B. als Ursache von Kopf-, Nacken-, Rückenschmerzen, Beckenschiefstand u.a. Ihre wirkungsvolle Behandlung steht im Mittelpunkt dieser spezifischen Osteopathie. Mit dem Wissen um wichtige Zusammenhänge zwischen Kiefer- und anderen Körperbereichen (z.B. Knieschmerzen) kann die Osteopathin Beschwerden wirkungsvoll und nachhaltig behandeln.